Dienstag, 25. April 2017

Wandern auf Südafrikanisch

Lange Zeit dachten wir, dass es sowas wie Wandern hier in Südafrika nicht gibt. Die Touristeninformation hat kein Kartenmaterial unserer Region und das Land ist größtenteils in Privatbesitz und eingezäunt. Dann wurden wir auf eine Anzeige in der Hoedspruit Zeitung aufmerksam. Darin warb der Hoedspruit Hiking Club neue Mitglieder. Endlich konnten wir nach acht entbehrungsreichen Monaten also wieder wandern. 
Die Art des Wanderns war jedoch neu und aufregend. Zu großen Teilen bestanden die Wege aus Wildwechseln, ausgetreten durch Hippos, die nachts große Wege zurück legen, in der Nähe hörte man von Zeit zu Zeit Paviane schreien und wenn man aufblickte sah man um einen herum die Tafelberge einen halben Kilometer senkrecht in den Himmel ragen.


Ich, Isa und Sarah auf dem Hippo-Trail.

Am Anfang des Weges fand man noch große, deutliche Zeichen, irgendwann gingen sie in gelbe Fußstapfen an Steinen und Bäumen über. Nach ein paar weitern Kilometern gab es nur noch hier und da gelbe Kleckse. Als wir dann irgendwann neben dem weg einen zerfaserten, gelben Pinsel fanden, kam ich mir vor, wie in einem schlechten Witz. Die Wegweiser bestanden ab dann nur noch aus Kerben in Bäumen und Steinmännchen. 


Unvermittelt standen wir neben einem uralten Baobab.
Die meiste Vegetation besteht aus kleinen Bäumen und dornigen Sträuchern. Das verstärkt dann noch das Gefühl neben einem mächtigen Baobab zu stehen.
Neben dem Pfad befand sich diese Ruine...

... und hinter der Ruine fanden wir, unter etwas Laub begraben, diesen Mahlstein.


Ein Baum ist über den Weg gefallen.
Das Gestrüpp links und rechts war so dicht, dass wir durch seine Krone krabbeln mussten. 
Unsere Wanderung endete an dieser Brücke aus "Indiana Jones".

Miliepop Music Festival

Zu diesem 4 tägigen Event fuhren wir natürlich wie immer mit unserem Bakkie, der zum Campen im Kofferraum prima geeignet ist. Zwar waren wir relativ spät dran, weshalb der Campingplatz schon so gut wie belegt war, allerdings konnten wir uns noch in ein enges Plätzchen zwischen zwei Zelten direkt am Wasser mogeln.


Das Festival spielte sich nämlich direkt an einem wunderschönen Stausee ab, der zum Floßfahren, zum Schwimmen oder zum Entspannen auf der Luftmatratze einlud, natürlich mit Livemusik im Hintergrund. Zwar kannten wir von den Bands keine einzige, was uns allerdings anspornte, in so gut wie jede Band einmal reinzuhören. Trotz dass es ein sehr kleines Festival, mit nur knapp 2000 Leuten war, wechselten die Bands auf den beiden Livebühnen alle 45 Minuten, dazu kamen drei Tanzflächen mit DJs, für die wir uns allerdings eher wenig interessierten haben. Von Metal über Pop bis hin zu traditionell afrikanischer Musik war alles dabei.



Besonders überzeugt hat uns aber auch das Essen, das sehr preiswert und extrem lecker war und wir deshalb nichts ausließen zu probieren.

Alles in allem war es ein tolles Festival und ich kann mir nicht vorstellen, dass da so schnell ein anderes ran kommt!